Quelle: LIST Gruppe

Job und Ehrenamt –

Vereinbarkeit aus einer anderen Perspektive.

Wir sind stolz! Auf die Kolleg:innen, die Job und Ehrenamt parallel meistern. Deshalb halten wir ihnen den Rücken frei, wenn der Katastrophenfall ausgerufen wird und ein Einsatz ansteht. Aber was bedeutet das eigentlich genau? Wie steht es um die Vereinbarkeit von Job und Ehrenamt und wie sieht so ein Einsatz konkret aus? Das haben wir gemeinsam mit Eyk, einem unserer ehrenamtlich tätigen Kolleg:innen einmal genauer beleuchtet.

Wir kennen Eyk vor allem als IT-Administrator. Seit mittlerweile 14 Jahren engagiert er sich aber auch ehrenamtlich im Betreuungsdienst beim Deutschen Roten Kreuz (DRK). Eine Tätigkeit, die sich nicht in eine Schublade stecken lässt. „Ein Großteil meiner ehrenamtlichen Arbeit findet in meiner Freizeit statt. Dazu zählen dann beispielsweise die regelmäßigen Dienstabende mit verschiedenen Übungen oder Einsätze bei Fußallspielen, im Motorcross oder anderen Großveranstaltungen. Das ist sehr gut planbar, weil ich nicht wie beispielsweise bei der Freiwilligen Feuerwehr dauerhaft in aktiver Bereitschaft bin. Da kommt die Vereinbarkeit von Job und Ehrenamt dann nur dahingehend zum Tragen, dass ich mal früher Feierabend machen muss oder so“, erklärt Eyk. „Die größere Herausforderung sind die Einsätze, an denen ich teilnehme. Immer wenn der Katastrophenfall ausgerufen wird, kann der DRK uns abfragen. Und da bin ich dann teilweise auch für mehrere Wochen komplett für die ehrenamtliche Tätigkeit freigestellt.“

Vereinbarkeit von Ehrenamt und Job ist auch eine Teamfrage.

Weder das DRK noch Eyk möchten erzwingen, dass er an einem Einsatz teilnimmt. Deshalb wird immer das Gespräch gesucht. „Ich habe direkt im Bewerbungsgespräch mit meinem Chef über mein Engagement und mögliche Einsätze gesprochen. Und die Reaktion war super. Henning hat mir ganz klar zu verstehen gegeben, dass meine ehrenamtliche Tätigkeit zu hundert Prozent unterstützt und die Freistellung bei Bedarf auch ganz spontan möglich gemacht wird. Das kenne ich definitiv auch anders.“ Aber für den IT-Administrator spielt auch die Rückendeckung aus dem Team eine große Rolle: „Wir haben als IT-Abteilung eine Hotline für das Kollegium eingeführt und besetzten diese in Schichten. Wenn da jemand ausfällt, müssen die anderen einspringen. Und ich hatte Angst, dass meine Kolleg:innen genervt sind, wenn sie meine Schichten übernehmen müssen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Mein Ehrenamt wird von allen sehr wertgeschätzt und die Verteilung meiner Schichten war bei meinem letzten Einsatz in kürzester Zeit geregelt. Ich konnte mit einem guten Gewissen gehen, das ist mir persönlich einfach wichtig.“

Drei Wochen Vollzeit in einer Flüchtlingsunterkunft.

Was aber sind die Katastrophenfälle, in denen Eyk zum Einsatz kommen kann? Er hat beim Elbhochwasser in Stendal im Jahr 2012 vor Ort die Betreuung mit organisiert und durchgeführt, wurde für die erste Flüchtlingskrise 2015/2016 und für Corona-Hilfen angefragt und war zuletzt drei Wochen in einer Notunterkunft für die Flüchtlinge aus der Ukraine tätig. „Bei meinem letzten Einsatz im März war ich aufgrund meiner Fachausbildung im Betreuungsdienst in einem Team dafür zuständig, dass wir die Notunterkunft aufbauen und ans Laufen bekommen. Wir standen da am Anfang in einer leeren Turnhalle und mussten von Schlafbereichen über Sanitärbereiche und Spielecken bis hin zu offiziellen Anlaufstellen alles aufbauen“, gibt Eyk einen Einblick. Im ‚Betrieb‘ sei es dann darum gegangen, die Plätze zu verteilen, zu klären, wer welche Unterstützung braucht, Transporte zu organisieren oder auch Spenden zu sammeln. Und in dem Zusammenhang möchte Eyk abschließend ein ganz persönliches Lob an das LIST-Kollegium loswerden: „Die Spendenbereitschaft war einfach genial. Ich habe in unser Intranet geschrieben, welche konkreten Dinge wir für unsere Unterkunft noch benötigen und die Kolleg:innen haben einen Großteil der Liste aufgetrieben. Und wenn die Dinge nicht gebraucht vorhanden waren, sind manche sogar losgefahren und waren für unsere Unterkunft ‚shoppen‘. Das hat mich wirklich stolz gemacht.“