Madaster –

Gebäude als Rohstofflager denken.

Wie nachhaltig wollen wir eigentlich sein? Auf diese Frage müssen die beteiligten Akteure der Immobilienwirtschaft Antworten finden. Das ist ein Prozess, in dem auch wir uns als Unternehmensgruppe befinden. Und die ersten wichtigen Schritte sind gemacht.

Die Sensibilität für #Ressourcen ist fest in unserer Kultur verankert und mit Jannick Höper und Sebastian Theißen durften wir gleich zwei Leiter nachhaltiges Bauen zum 1. Juli in unseren Reihen begrüßen. Ganz oben auf ihrer Liste: das Thema Kreisläufigkeit. Womit sich der Kreis zur Gebäudeökobilanzierung schließt. Darüber hinaus haben sie einen klaren Fokus auf die Themen ganzheitliche Betrachtungen/Bewertungen sowie Entwicklung neuer Lösungen unter Einbezug der BIM-Methode.

Ein neuer Ansatz für mehr Zirkularität.

Die Ökobilanz als Methode beinhaltet in erster Linie „nur“ Indikatoren, die sich an den „Ressourceneinsatz“ und die „Umweltwirkungen“ richten. Zur Betrachtung der Themen „Zirkularität“ und „Schadstoffe“ braucht es einen weiteren Ansatz, der dafür sorgt, dass Abfall nicht länger Material ohne Identität ist. Um Materialien auf unbestimmte Zeit verfügbar zu machen, müssen sie registriert und dokumentiert werden. Madaster ist genau dieses Kataster für Materialien und schafft die Möglichkeit, materialbezogen kreisläufig zu planen und zu bauen. Auf der Madaster-Online-Plattform werden Gebäude registriert, einschließlich der Materialien und Produkte, die sich in ihnen befinden. Jedes (Bau-)Objekt wird damit als ein Rohstoffdepot entworfen und verwaltet. Und die LIST Gruppe ist im Juli 2021 zu einem der 33 Kennedys* der Plattform geworden. Das heißt, wir nutzen die Plattform und können uns und unseren Kunden neben einer Gebäudeökobilanz dann auch einen Materialpass ausstellen. Ebenso sind wir an der Weiterentwicklung dieser innovativen Lösung beteiligt.

Übergeordnet wird der Gedanke des Urban Mining verfolgt. Wir müssen und wollen Verantwortung gegenüber natürlichen Ressourcen übernehmen, zugleich aber auch den Mehrwert von Rohstoffrestwerten nutzbar machen. Die Digitalisierung hat die notwendigen Grundlagen geschaffen. Und jetzt, wo wir mit der BIM-Methode modellbasiert arbeiten und Bestände digital erfassen können, ist der nächste große Meilenstein das Wissen darüber, was wo wie verbaut ist. Mit Madaster begeben wir uns auf diesen Weg. Damit Zirkularität auch in der Immobilienbranche immer mehr zu einer echten Option wird und die Lebenszyklus-Betrachtung nicht mehr als überflüssiger Luxus verstanden wird. 

* Visionäre Mitgestalter:innen; angelehnt an John F. Kennedy, der an die Mondlandung glaubte.